Freitag, 27. März 2015
Liebe Leute, es ist mal wieder so weit, euch ein bisschen von meinem Leben zu erzaehlen. Die Arbeit laeuft soweit. Es kommen inzwischen nicht mehr nur 5 Kinder, sondern bis zu 21 also haben wir alle Haende voll zu tun.
Diese Woche ist das Visum von Maura und mir abgelaufen und wir haben die Gunst der Stunde ergriffen und sind nach Nicaragua abgeduest, um ein bisschen zu reisen. Naja - Abduesen kann man das nicht wirklich bezeichnen - eher rueberchippern, weil die Reise echt eine kleine Herausforderung war. Erst mussten wir den Bus um 6:15 Uhr nach Nicoya nehmen, um dann noch knapp den naechsten nach Liberia zu erwischen. Den haben wir dann eher von der Strasse gewunken als dass er fuer uns gehalten haette. Also ging es ueber die Grenze nach Nicaragua, was ziemlich gruselig war. Wir haben uns wie illegale Fluechtlinge gefuehlt. Vielleicht war es nur deswegen so, weil ich das noch nie so richtig mitbekommen habe, wie es so an einer mittelamerikanischen Grenze ablaeuft, aber naja. Nach 12 Stunden angekommen, hat uns ein aeusserst freundlicher Phillippiner in seinem Hostel empfangen. Das Hostel war in einer Gated Community, woran ich mich glaube ich niemals gewoehnen koennte.
Am naechsten Tag klingelte der Wecker um 4:20 Uhr, um rechtzeitig den Flug nach Big Corn Island zu erwischen. Nach einer recht fluechtigen Gepaeckkontrolle haben wir uns dann zu elft in ein Miniflugzeug gequetscht. Die Maschine war so klein, dass wir sogar dem Piloten auf die Finger schauen konnten.
Trotzdem sind wir sicher auf Big Corn Island angekommen, wo uns noch eine letzte Reiseetappe gefehlt hat. Wir mussten an den Hafen fahren, um ein kleines Boot zu erwischen, das uns nach Little Corn Island bringen sollte. Und wieder einmal habe ich mich wie ein Fluechtling gefuehlt. Das Boot sah genauso aus wie die pateras, mit denen die Afrikaner nach Spanien fluechten - wie ich es ungefaehr in jeden Halbjahr aufs Neue gelernt habe. Trotzdem hatten wir einen riesen Spass als das Boetchen ueber das Meer gebraust ist. Als wir dann angekommen sind, konnten wir unseren Augen nicht trauen! Tuerkises Wasser, weisser Sand, Palmen, die bis ins Wasser ragten und ein Haufen Nicas, die schon ziemlich im Reggae-Style unterwegs waren - einfach Karibik pur! Unser Hostel, das wir dank einem netten Kofferchaffeur bekamen, lag auf der anderen Seite der Insel, die wir aber innerhalb von zehn Minuten erreichen konnten. Ab diesem Zeitpunkt begann unser Strandurlaub erst so richtig. Unsere Huette war 10 Meter vom Strand entfernt! Also einfach unglaublich.
Bitte googelt die Insel mal bis ich ein paar Bilder hochlade. Mein absolutes Highlight zog sich von Montag Nachmittag bis Dienstag Nacht. Natuerlich hatte alles mit Wasser zu tun. Am Montag liehen wir uns ein Paddleboard aus und cruisten den Sonnenuntergang entgegen. Dienstag schlemmte ich erstmal Lobsterquesadillas zum Mittagessen, was eine echte Premiere fuer mich war. Den ganzen Vormittag war ich schon total aus dem Haeuschen, weil ich endlich meinen ersten Tauchgang in Mittelamerika ausgemacht habe! Wir sind in einer kleinen Gruppe auf die unbewohnte Seite der Insel gefahren bis wir nur noch von bunten Korallen und tuerkisem Wasser umgeben waren. Da unten wimmelte es fast schon von Hummern, Rochen, Doris und Engelsfischen! Der Tauchguide war nur noch am gestikulieren, welche Fische gerade vor unserem Auge vorbeischwammen bis 3 praechtige Haie auftauchten! Ich kann es jetzt noch nicht glauben, dass in der letzten Woche gleich zwei meiner groessten Wuensche in Erfuellung gegangen sind: Einmal auf der Karibik sein und zum Zweiten einen Hai sehen! Und es war ja nicht nur einer, es waren gleich fuenf oder sechs! Einfach unglaublich! Mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber das war noch nicht das Ende des Highlights. Ich schwaermte vor Maura immer vom Nachttauchen bis wir uns entschieden haben, Nachtschnorcheln zu gehen. Es ist schon immer wieder ein komisches Gefuehl mitten im Meer mit einer Taschenlampe umherzuirren. Aber auf der anderen Seite auch wieder faszinierend. Ein paar Oktupusse kamen aus ihren Verstecken heraus und das leuchtende Plankton hat man auch wie Sterne im Wasser funkeln sehen.
Die restliche Zeit sparzierten wir beispielsweise zu einem aeusserst unspektakulaeren Leuchtturm, der eigentlich nur ein Metallgestell war, beobachteten die Leute und lagen am Strand. Deswegen sehe ich mittlerweile aus wie der Kerl aus Hangover, der auf dem Dach von diesem riesigen Hotel in Las Vegas vergessen worden ist, und Maura hat eine Pappnase. ;-)
Inzwischen sind wir in Granada in einem ziemlich schoenen Hostel und sehen uns die naechsten Tage ein bisschen um - ALSO: Fortsetzung mit Bildern folgt!